Die Wildnis

Langsam erwachte Antaria wieder, das Fieber war etwas zurueck gegangen, aber noch da und lauerte darauf, erneut zuzuschlagen. Als sie Mithras' besorgtes Gesicht sah, brachte sie ein Laecheln zu stande.

"Guten Morgen"

Sie murmelte und man merkte, dass sie erschoepft war. Trotzdem stand sie auf und packte die wenigen Habseligkeiten zusammen, die sie dabei hatte. Sie nahm einen Schluck Wasser ehe sie sagte.

"Wir koennen aufbrechen."

Irgendwie war sie froh, dass Mithras nicht sehen konnte, wie erschoepft sie wirklich war, aber sie wollte ihn nicht noch laenger aufhalten, wo er doch so ungeduldig war, was seinen Aufbruch anging.

Antaria sah nach draussen, es war bereits Nachmittag. Sie wusste, dass es ihr nicht gut ging und dass es unverantwortlich waere, das zu ignorieren. Schliesslich sagte sie dann.

"Es wird gehen. Ich werde Bescheid geben, wenn ich eine Pause brauche"

Sie klang zuversichtlich, was das anging, und zudem freute es sie ungemein, dass sich Mithras um sie zu sorgen schien.

"Ja, ich bin mir sicher."

Antaria nahm das Glas, trank aus und verliess Mithras' Huette. Zudem dachte sie sich 'Und ich will dich nicht noch laenger von deinem Vorhaben abhalten und allein zurueckbleiben moechte ich auch nicht.'

Antaria stand einen Moment da und ueberlegte. Sie wusste, fliegen, sie vermutete auf dem Ruecken von Mithras' Gefaehrten, wuerde besser fuer sie sein als Laufen, aber irgendwie hatte sie das Gefuehl, Mithras waere es lieber am Boden zu bleiben.

"Ich glaube, gegen einen kleinen Spaziergang haette ich nichts einzuwenden"

Antaria konnte nicht mehr an sich halten und begann zu lachen. Es klang muede aber ehrlich.

"Das glaubt mir doch keiner, okay, ich gebe mich geschlagen. Wir fliegen, damit du heute hier noch wegkommst.,"

Antaria laechelte leicht als sie sich wieder aufrichten konnte.

"Ja, es geht wieder"

Danach wandte sie sich direkt an Niida.

"Niida, bitte tu mir einen Gefallen, und mach das nie wieder, wenn du nicht moechtest, dass dein schoenes Federkleid besudelt wird."

Antaria laechelte gequaelt.

"Ich weiss, ich weiss, diese grossen Drachen denken, nur weil sie groesser sind als alle anderen, haben sie das Recht, langzufliegen, wo sie wollen, ohne Ruecksicht auf andere Verkehrsteilnehmer."

Antaria sah wieder in die Ferne, als sie eine erneute Welle von Uebelkeit ueberkam. Nur mit groesster Selbstbeherrschung gelang es ihr, sich nicht nocheinmal uebergeben zu muessen. Gepresst brachte sie hervor.

"Koennten... Koennten wir bitte landen? Ich glaube, ich brauche eine Pause."

Antaria liess sich von Niidas Ruecken gleiten und blieb genau dort sitzen, wo sie gelandet war. Es war ein sonniger Fleck und durch die Waerme, die diese ausstrahlte, ging es ihr gleich etwas besser. Sie genoss die Ruhe und die Pause.
Doch als Niida zurueck kam, lief es ihr eiskalt den Ruecken hinunter, Kampfmagier! 12! Sie blickte zu Mithras:

"Ich glaube nicht, dass ich gut kaempfen kann, ich wuerde es daher bevorzugen, ausser Sicht zu bleiben."